Optimierungsproblem
Der Detailgrad des Code of Conduct ist ein Optimierungsproblem. Während die Analogie zu Gesetzestexten impliziert, dass man möglichst alle Eventualitäten abdeckt und möglichst viele Regeln aufnehmen sollte, stellt sich in der Praxis der Effekt ein, dass es immer mehr Fälle gibt die es noch zu erfassen gilt, je mehr Fälle man schon erfasst hat. Ab einem gewissen Punkt wird ein Code of Conduct also nicht ganzheitlicher, wenn man noch mehr spezifische Fälle erfasst.
Finde ich super spannend und sehe ich genau damit auch in der Schwierigkeit für uns. Mein persönliches Anliegen wäre gar nicht eine Liste zu schaffen wann eine Person abgestraft werden soll, sondern eher den Fokus darauf zu lenken, wie eine Person, die sich vielleicht gerade aus gründen XY gerade nicht wohl bei uns fühlt, sich gesehen fühlt und dann weiß, an wen sie sich damit vielleicht wenden kann.
Ich finde zum Beispiel auch den GCC Code of Conduct sehr schön und kompakt.
Ich finde den GCC Code of Conduct , welcher im Podcast erwähnt wird, bemerkenswert kompakt und denke er wäre für uns vielleicht eine gute Ausgangsposition um zu unserem zu kommen. Was meint ihr?
Allerdings würde ich den Part gerne ausbauen, wie man vorgehen kann, wenn man sich unwohl fühlt. Also wer das ist, an den man sich wenden würde, welche Wege der Kontaktaufnahme es gebe. Dass sich an uns wenden nicht unbedingt eine Konfrontation bedeuten muss etc. In der Signalgruppe zu diesem Thema, sammeln wir gerade auch andere Beispiele. In dem Zuge habe ich häufiger Awareness-Beispiele rein geschickt, die eher aus dem Party-Kontext kommen, das passt zwar nicht 100% zu unserem Kontext, aber hier gibt es häufiger Ansätze, die direkt eine Handlungsmöglichkeit aufzeigen. Ein Beispiel ist „Luisa“, dieses ist ein Codename, welchen man am Tresen nutzen kann um zu signalisieren, dass man Hilfe braucht oder sich nicht wohl fühlt ohne dieses Aussprechen zu müssen. Wenn also am Tresen jemand fragt „Wo ist Luisa?“ wissen diese Bescheid, dass man diese Person vielleicht erstmal aus der Situation raus, in ein Hinterzimmer nimmt. Dies passt natürlich nicht unbedingt zu uns, aber ähnliche konkrete Möglichkeiten würde ich auch gerne aufzeigen, nach dem Motto: Du fühlst dich nicht wohl, dann kannst du XYZ bei uns tun.
Was denkt ihr dazu?
Also kurz gesagt, ich persönlich will keine Liste zur Abstrafung, sondern ein Skript, wo sich jemand versichern kann, dass wir uns bewusst sind, dass Probleme/Konflikte auftreten können, und wie die Person sich dann Hilfe holen kann.
Deshalb finde ich einen Kompakten code of Conduct mit erweitertem ‚was tun‘ Bereich gut.