Werkstattumzug

Ich hab ja schon länger eine Werkstatt auf dem Hof, leider gibt es hier ein paar Probleme:

  • sehr alte Halle mit ungedämmten Eternitdach wodurch die Temperatur im Winter sich komplett an die Außentemperatur angleicht
  • alte nicht wirklich dichte Bodenplatte, durch die Feuchtigkeit aufsteigt
  • 9x3m sind mit mittlerweile zu klein

Diese Halle ist auch leider nicht realistisch dicht zu bekommen was die Feuchtigkeit und Temperatur angeht.
Daher überlege ich schon länger die Hof in die Scheue um zu ziehen.
Dort gibt es eine „Ecke“ in der gut eine Werkstatt rein könnte:

Bis vor ein paar Tagen stand da noch ein alter Anhänger drin und jetzt noch einiger alter Kram.
Der Anhänger kommt jetzt weg, weil er eh nicht mehr genutzt wird und ich werde dort radikal ausmisten.

Die Länge ist auch ungefähr 9m aber die Breite ist ~4.5m.

Todos:

  • ausmisten
  • Licht an der Decke anbringen
  • ggf. Außenwände zusätzlich Dämmen
  • Den Raum durch eine Trennwand + Tür in Flucht des Stahlträgers einbauen
  • Boden mit Dichtschlämme vor Feuchtigkeit von Unten schützen
  • Split-Klimaanlage als Entfeuchtung und Heizung (quasi eine Mini-Wärmepumpenheizung)

Das Projekt wird natürlich auch ein wenig Zeit brauchen, aber ich hoffe, dass ich bis zum Herbst zumindest meine Werkzeuge umgezogen bekomme, damit diese nicht mehr in der anderen vor sich hin rosten müssen…

Ich beneide dich um so viel Platz! Ich muss größere Sachen immer im Garten bearbeiten.

Ja, da habe ich auf dem Hof hier definitiv extrem Glück :see_no_evil:

Langsam geht es hier auch ein bisschen voran, weil ich langsam zusehen muss, dass ich die Werkstatt aus der andere Halle raus bekomme, weil da bald Oldtimer und Wohnmobile rein sollen…

Ich habe Samstag/Montag/Dienstag ~20-30% des Scheuneninhaltes bewegt, einige Ecken sortiert, ausgeräumt, umgeräumt und auch reichlich in den Container entsorgt.
Heute ist auch schon ein neuer Container gekommen, weil ich noch mehr „Haufen“ vorbereit hatte, nachdem der Container voll war, der neue ist dann mit SIcherheit auch schon wieder halb voll anschließend…






So, hier geht es endlich auch etwas weiter, da der Boden leider doch hart uneben ist (~7cm unterschied) hab ich in den sauren Apfel gebissen und es wurde heute eine Schicht Estrich aufgebracht:

Das ganze muss jetzt 3-4 Wochen trocknen, dann kommt da noch eine Beschichtung drauf, entweder Flüssig-Kunststoff oder 2k Bodenlack.

Um die Wände muss ich mich leider auch noch kümmern, da dringt von unten im Winter feuchtigkeit hoch. Tendiere da aktuell zu dieser Lösung: Horizontalsperre-Set | Tobolin Shop

Hatte das auch von einer Firma anbieten lassen, aber das war mit 12k€ leider absolut nicht drin…

So, die Horizontalsperre ist mittlerweile da.
Zum Anwenden der Sperre muss ich in einem Abstand von 20cm, in einer Höhe von 21cm, 40cm tiefe Löcher in einem Winkel von 35° in die Wand bohren. Und das 120 mal.
Um diese Arbeit zu erleichtern hab ich eine Bohrhilfe entworfen, die ich jetzt gerade Drucke (inklusive Absaugöffnung):

Die Bohrhilfe hat auch noch 4 zusätzliche Bohrkanäle um in den Ecken im Winkel von 67,5° und 45° zu Bohren, damit die Ecken korrekt gesätigt werden:

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Immer wieder faszinierend zu sehen, wie solche Gegenstände reale Gestalt annehmen:

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Ich hab heute mit den ersten Löchern angefangen, die Bohrhilfe erfüllt gut ihren Zweck, wobei ich sie erst nur für die ersten ~10-15cm nutze und anschließend ohne die Bohrhilfe auf endtiefe bohre:

Da es aber doch recht laut war vorhin bin ich zum grundieren des Estrichs übergegangen und hab da shcon mal einen Teil vorbereitet:

Die Grundierung (20kg) und der 2K Lack (30kg) wirken schon etwas heftig :see_no_evil:

Aber es sind halt auch 85m2 die beschichtet werden müssen :see_no_evil:

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Der Boden ist fertig gestrichen, auch wenn ich noch etwas mehr Farbe hätte gebrauchen können, war ich nicht bereit nochmal mehr nachzukaufen, nach ein kleinem bisschen Dreck auf dem Boden fällt es aber auch schon gar nicht mehr auf :smiley:

Für die Übergangskante, die keine Belastung aushalten würde hab ich zwei Rifflebleche oben mit Montagekleber verklebt und unten mit Betonschrauben mit Linsenkopf in den Betonboden verankert, damit ist der Übergang gut mit schweren Rollwagen, etc. befahrbar:


Das ganze Werkzeug, etc. ist mittlerweile aus der alten Werkstatt in die neue Umgezogen und in der alten ist jetzt unser alter 40er Eicher:




Der große Apothekerschrank war ein ganz schöner Kraftakt, zu 6 Leuten haben wir den erstmal auf einen Rollwagen gehoben, den ich vorgefertigt hatte, um den Schrank in die neue Werkstatt rüber zu bringen, leider hatte ich den Wagen für die Außenmaße des Schrankes gefertigt und nicht für die stellen, wo der Stahlrahmen im inneren ist, so dass ich ihn in der neuen Werkstatt einmal mit dem Eicher hoch genommen und den Rollwagen korrigiert hab


In der alten Werkstatt hatte ich ungefähr 50% der Schubladen belegt, in der neuen bin ich gerade stark am Ausmisten, umsortieren und komplett neu beschriften was etwas Zeit kostet.

Ich musste auch einige Schubladen reinigen, weil sich hier über mehrere Jahre einige Mäuse eingenistet hatten

Früher hatte ich für Schrauben, etc. die Unterteilungen vom Schrank selber genutzt, was einfach kleine Plastikscheiben sind, die man einsteckt, leider verrutscht damit aber einiges, weswegen ich jetzt stattdessen nach und nach einige L-Boxx Kompatible Einsatzboxen drucke und solche Kleinteile da rein umsortiere:

Alles in allem ist gerade immer noch ganz schön Chaos in der Werkstatt, mit der Sperre in der Wand bin ich auch noch nicht wirklich weiter gekommen abgesehen davon, dass ich den großteil der Löcher gebohrt habt, es ist noch keine einzige Steckdose gesetzt, etc. aber die Tatsache, dass der Apothekerschrank jetzt drin ist und ich einen Ort habe wo ich extrem viel einsortieren kann, was gerade kreuz und quer rum liegt seit Monaten oder in diverse „Sonstiges“ Euroboxen verschimmelt bereitet mir schon etwas Freude.

Für Sachen die nicht in die Schubladen passen werde ich auch weiter Euroboxen nutzen, dafür werde ich noch mehrere Regale aus Dachlatten bauen, die ausschließlich für Euroboxen gedacht sind. Ungefähr so, aber längs statt quer:

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Um der Luftfeuchtigkeit in der Werkstatt/Scheune etwas Herr zu werden hab ich jetzt erstmal einen Luftentfeuchter dort im Dauereinsatz :sweat_smile: :see_no_evil:

~10L holt der da gerade pro Tag aus der Luft

Damit der Energieaufwand nicht für die Katz ist hab ich auch angefangen einige Lücken abzudichten, vor allem das Schiebetor war noch ganz schön offen…
Da hab ich jetzt ein paar Meter Garagendichtungsband und an ein paar Stellen Streifen einer alten Bautenschutzmatte als Dichtungen eingebaut



Hab am Wochenende bisschen weiter aufgeräumt und endlich mal eine kleine „Ladestation“ für die ganzen akkus gebastelt:

Und ich hab jetzt endlich mal die Fläschchen an der Nordseite rein gemacht:

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So, der Entfeuchter ist fleißig und wird mittlerweile Smart angesteuert, dafür hab ich mehrere Temperatur/Feuchtigkeitsmesser verteilt, die überwachen.
Mit den Daten ermittle ich den Taupunkt, bei dem sich das Wasser aus der Luft auf oberflächen kondensieren würde. Ich versuche gerade min. 6C über dem Taupunkt in der Werkstatt zu bleiben, leider muss da der Entfeuchter gerade ordentlich arbeiten um das zu erreichen…

Um auch etwas wärme in die Werkstatt zu bekommen hab ich jetzt eine indirekte Heizkanone geordert, die auch mit einem Thermostat angesteuert werden kann und mit Heizöl betrieben wird.
Langfristig würde ich gern in richtung Wärmepumpe über ein/zwei Split Klimaanlagen gehen, aber dafür muss definitiv erst Solar auf dem Hof sein, weil es sonst kosten technisch vollkommen aus dem Ruder läuft.

Zusätzlich muss ich auch schauen die Scheune an sich noch dichter zu bekommen um die Verluste zu minimieren, Temperatur ist relativ stabil gegenüber dem Verlauf draußen, aber gerade die Feuchtigkeit wirkt sich start von draußen auf drinnen aus, was für mich nahe legt, dass viel Luftaustausch passiert.
Leider ist es natürlich schwierig in so einem alten Gebäude alle „Lücken“ zu stopfen…
Gerade das Haupttor ist ein offensichtliches Problem, dass nicht so leicht zu lösen ist:

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Da ist das Biest :rofl:

Macht ganz schön Zunder das Ding, hab es gestern mal 1.5h laufen lassen, da hat es die Scheune von 12.6C auf 18.5C erwärmt

Jetzt muss ich nur noch schauen, wie genau ich die Abgase vernünftig raus leite